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Ein großer Bereich der Gewinnung neuer Wörter besteht dann schließlich in der Entlehnung aus anderen Sprachen. Wir können z.B. ein englisches Wort in einen deutschen Text aufnehmen, und wenn dies häufig geschieht, wenn die Sprachgemeinschaft diese Übernahme akzeptiert, dann wird dieses ursprünglich englische Wort auch zu einem deutschen (wie z.B. Sport, bei dem heute nur noch der Sprachgeschichtler daran denkt, daß dies eigentlich ein englisches Wort ist). Und dies gilt nicht nur für das Englische, sondern in früheren Jahrhunderten vor allem für das Französische und schon vor Beginn unserer schriftlichen Überlieferung bis heute für das Latein (und über das Latein auch das Griechische) – daneben auch für viele andere Sprachen, die aber nur in geringerem Umfang in Frage kommen. Besonders um die Flexion zu erleichtern, bekommen die Entlehnungen gelegentlich ein wortart-spezifisches einheimisches Wortbildungssuffix angehängt, das dann keine besondere Wortbildungsbedeutung hat, die sogenannten Adaptionssuffixe (z.B. -ieren bei Verben, z.B. diskutieren zu l. discutere, oder -isch bei Adjektiven, z.B. afrikanisch zu l. africānus).
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.